Mittwoch, 15. August 2007

Euromayday: Unruhe unter der österreichischen Bevölkerung wächst

In den letzten Jahren haben sich die Arbeits- und Lebensbedingungen für viele verschlechtert. Vor allem die Österreicher haben seit der Einführung des Euro weniger Geld in der Tasche: die Nettoeinkommen sind insgesamt seit über zehn Jahren rückläufig. Verzweifelt versuchen sich die Menschen mit "Mc-Jobs" und anderen Tricks über Wasser zu halten. Pfändungen, Delogierungen und sogar Obdachlosigkeit steigen unter früheren "Mittelstandsfamilien" sprunghaft an, die entsprechenden Statistiken indes werden seit über zwei Jahren frisiert und manipuliert.

Nur noch ein paar naiv - blauäugige und / oder hoffnungsvoll noch aufstiegsorientierte Redakteure bestimmter banken- und konzerneabhängiger Wochen- und Wirtschaftsmagazine bejubeln skrupellose Millionenverdiener wie z.B. den Generaldirektor der "Erste Bank", Andreas Treichl (Nettoeinkommen: 5 Millionen Euro pro Jahr) oder Spekulanten wie Ronny Pecik, Mirko Kovats oder Georg Stumpf, die Milliarden abcashen. Viele vermeintliche "Leser" werfen die Magazine wutentbrannt in die nächste - dann hie und da zufällig brennende - Mülltonne oder werden "Mietnomaden", sobald im GEWINN zu lesen ist, "wie toll die Immobilienpreise schon wieder steigen".

Prekär arbeiten, prekär leben ... vom Europa der Banken und der Konzerne profitieren weder Arbeitnehmer noch kleine Selbständige. Nur die Gagen der Vorstände, des upper managements und die Gewinne der Spekulanten erreichen neue Rekordhöhen. Weite Teile des früheren "Mittelstands" rutschen in die Neue Armut ab.

Die Konsumenten erwarten nach einer aktuellen Umfrage in Österreich zwar eine "Verbesserung der Wirtschaftslage" und das "durch Osteuropa jetzt auch in Österreich bevorstehende Jobwunder" - das wird ihnen von den meisten Medien in Zusammenarbeit mit PR - Agenturen einsuggeriert - sie schätzen jedoch ihre aktuelle finanzielle Situation ungünstiger ein als je zuvor in den vergangenen fünfzehn Jahren. Bei größeren Anschaffungen wollen sie deshalb sparen. Die Unzufriedenheit lässt sich damit erklären, dass die privaten Nettoeinkommen der Beschäftigten trotz des Konjunkturaufschwungs weiterhin stagnieren, so zynisch lächelnd die Meinungsforscher, deren Einkommen tragischerweise tw. ebf. staginieren wie die der "unteren Ränge" in den PR - Agenturen (Werkvertrag precarissimo).

Die Preiserhöhungen, neuerdings sogar massiv bei Grundnahrungsmitteln, treffen vor allem die Schwächeren - die Unruhe im Volk wächst. Wirtschaftsmagazine, in denen Bankdirektoren und Spekulanten gottähnlich verehrt und bejubelt werden, landen in brennenden Mülltonnen, auf steigende Mietpreise reagieren immer mehr Menschen mit Zahlungsverweigerung und werden nach deutschem Vorbild "Mietnomaden". In Wien z.B. ist von der Gemeinde kaum noch Hilfe zu erwarten: zahllose Gemeindewohnungen stehen leer, aber die Zahl der Obdachlosen steigt sprunghaft an, darunter tw. Akademiker oder Ingenieure ohne Alkohol- oder Drogenprobleme, die zwar zehn Stunden pro Tag arbeiten, aber die Mieten nicht mehr bezahlen können.

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